Ich hatte jetzt ein sehr lange Zeit den Luxus, mich nur auf Fourth Instance konzentrieren zu können. Ihr Supporter-Claninchen wart eine riesige Hilfe. Patreon-, Twitch- und Paypal-Spenden waren bis dato feste Säulen. Riesiges Danke nochmal an alle, die so fest an Fourth Instance glauben. Das Projekt gibt es jetzt schon seit fast 10 Jahren und ich habe nicht vor, damit aufzuhören. Ihr seid wahrlich Teil von einem echten Herzensprojekt. Jede neue Seite, jedes neue Kapitel, jeder neue Band und jede neue Staffel gehen auf eure Kappe. Ohne euch wär’s nicht möglich.
Aber dann kam 2022 und die Energiekrise. Das war kein gutes Jahr – da zitiere ich mal aus dem [Blogartikel], den ich geschrieben hatte, um euch darüber zu informieren, warum bei mir grad alles Kopf steht – weder für meine Kollegen, noch für euch, noch für mich. Die Lebenshaltungskosten sind bei uns alle so immens gestiegen, dass wir alle gezwungen waren, Abstriche zu machen. Meine Kollegen berichten darüber, dass ihre Umsätze zurückgegangen sind, dafür aber ihre Kosten gestiegen sind. Vom Staat erhält man bekanntlich in Deutschland kaum bis keine Unterstützung, es sei denn man erfüllt 562 bürokratische Anforderungen gleichzeitig. Kunst und Kultur sind hier eben nicht viel wert. Schade, aber das ist die Realität. Was tun? Wie findet man aus so einer miesen Lage wieder raus? Das Geld wird immer knapper, die Kosten steigen, die Einnahmen sinken. Jetzt ist guter Rat teuer.
Mach doch einfach so
Jemand hat mal gesagt „Dann mach doch einfach den Manga und das Merch teurer“. Ja, ein guter Verkäufer und Unternehmer würde das wahrscheinlich auch tun, aber wie ihr alle wisst bin ich Künstler und kein Verkäufer, geschweige denn ein guter Verkäufer. Ich musste den Manga in den letzten Jahren schon teuer genug machen. Außerdem müsst ihr alle mit den Kostenerhöhungen leben. Unternehmen juckt sowas nicht, die Erhöhen einfach ihre Preise und machen weiter wie bisher. Am Ende zahlt immer der Endverbraucher für alle Erhöhungen. Ich will einmal – soweit es meine Kraft zulässt – ein Haltebolzen da drin sein und sagen „Nein, ich wälz solche Erhöhungen nicht an meine Community ab.“ Das mag geschäftlich gesehen sehr dumm sein, aber ich will mit Fourth Instance ja auch nicht reich werden. Alles, was mir von Anfang an wichtig war, war die Botschaft der Geschichte. Solange ich die nach außen tragen kann, geht mir der wirtschaftliche Gewinn am Arsch vorbei.
Aber letztendlich ist nicht mal mehr genug Geld da, damit ich die Botschaft nach außen tragen kann. Das Fourth Instance Projekt kostet monatlich mehr, als es einbringt. Das Dilemma von jedem Leidenschaftsprojekt.
Tja, was tun? Die Einnahmen vom Manga, eure Spenden und die Aufträge von Einzelkunden werden nicht reichen, um Fourth Instance nach all den brutalen Kostenerhöhungen zu retten.
Eine Lösung, die keine ist
Ich habe das einzig Logische gemacht, das mir eingefallen ist: Wieder als Grafiker und Illustator für Privat- und Firmenkunden Aufträge annehmen. Aber woher so schnell nehmen und nicht klauen? Meine Profile lagen schon seit Längerem brach und meine einzige Quelle, über die ich neue Kundenkontakte und somit auch Aufträge gekriegt habe, gab es seit 2 Jahre nicht mehr: Conventions und Messen. Ich musste mit all dem wieder bei Null anfangen und noch dazu mit dem Handycap mangelnder Events. Bis zur LBM es ist noch lange hin. Bis dahin ist das Fourth Instance Projekt auf jeden Fall den Bach runter.
Panik hat sich breit gemacht. Ich brauchte Aufträge. Ich brauchte finanzielle Hilfe. So schnell wie möglich. Ich habe meine Kontakte reaktiviert, Mails geschrieben und mich beworben so gut ich konnte. Meine Netzwerkliste hat sich in dieser Zeit verdoppelt. Realistisch betrachtet ist aber erst jeder zehnte feste Kontakt auch ein Auftrag und die Zeit drängte.
Unverhofft kommt oft
Doch dann geschah etwas, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Ein Kunde meldete sich, lud mich in sein Büro ein und übergab mir die redaktionelle Assistenz nicht nur für einen Auftrag, sondern für mehrere. FÜR MEHRERE!!!! Das ist der Jackpot für freie Illustratoren, wenn man nicht nur ein einzigen Auftrag bekommt, sondern auch Folgeaufträge.
Ich darf den Namen meines Kunden natürlich nicht nennen, aber boi oh boi, mein größter Dank geht an ihn und die ganze Redaktion! Damit sind natürlich nicht alle finanziellen Probleme vom Tisch, aber hallelujah, das rettet Fourth Instance auf jeden Fall für viele Monate den Arsch, mit etwas Glück sogar fürs ganze Jahr.
Diese Folgeaufträge, die kleineren Aufträge von anderen Kunden, die Verkäufe und eure Spenden sind momentan die wichtigsten Säulen, die Fourth Instance aufrecht halten. Gemeinsam kriegen wir diese finanzielle Krise schon in den Griff, OHNE dass ich sie einfach durch stumpfe Preiserhöhung an euch weiterreiche. Ich hab es schon immer gesagt und ich sage es immer wieder: Ich werde Fourth Instance nicht aufgeben, selbst wenn ich dafür mein letztes Hemd hergeben muss. Ich mache das nicht mehr nur wegen der Botschaft, die ich gern mit der Welt teilen will, sondern ich mache das auch für die Community, die schon seit so vielen Jahren so treu hinter Fourth Instance steht.
Danke an alle meine Claninchen!!!!
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HasiAnn