„Hi Hasi, ich bin gerade erst in die Selbstständigkeit eingestiegen, aber ich bin jetzt schon pleite. Meine Bank hat mir einen Kontoauszug geschickt und ich bin im Minus. Ich habe gar nicht gemerkt, wie das passiert ist. Jemand hat mal gesagt, ich solle Bilanz führen, aber wenn ich das bei Google suche, kriege ich immer nur so komplizierten Kram, den ich nicht verstehe. Gibt es da einen einfacheren Weg?“
Ich glaube, was der Jemand gemeint hat, war einfach nur eine Übersicht über deine Finanzen. Eine Bilanz in diesem Sinne ist tatsächlich etwas komplizierter, aber wenn man gerade erst in die Selbstständigkeit eingestiegen ist, muss man diesen überaus komplizierten Weg noch nicht gehen.
Was Einsteiger von Anfang an aber machen sollten, ist ein Geschäftsbuch zu führen, oder kurz einfach „Buch“ genannt. Das ist das, was man meint, wenn man sagt „Ich muss mir dafür die Bücher mal anschauen“. Dann meint man damit die finanzielle Übersicht. Man macht quasi eine Buchführung. Das bedeutet, man führt Buch über alle Ein- und Ausgänge seiner beruflichen Tätigkeit.
Konkret bedeutet das, man legt sich folgende Tabelle an:
Monat: | Jahr: | ||
Datum | Zweck | Einnahmen | Ausgaben |
________ | |||
Summe: | |||
________ | |||
Saldo: |
Es ist quasi eine nach Datum sortierte Auflistung ALLER finanziellen Ein- und Ausgänge. Du schreibst alles auf, was du kaufst und alles, was du verkaufst. Wenn du neue Stifte kaufst, wenn du auf Amazon neues Equipment bestellst, wenn die Miete für dein Büro von deinem Konto abgebucht wird, wenn du dein Diensthandy auflädst und so weiter, eben jede Ausgabe, und sei sie noch so klein, trägst du in „Ausgaben“ ein. Wenn du etwas verkaufst, wenn du Spenden bekommst, wenn du Unterstützung vom Staat bekommst oder andere Arten von Fördermitteln, dann trägst du das bei Einnahmen ein. Hier ist noch zu beachten, dass du nur Einnahmen und Ausgaben eintragen darfst, die auch wirklich nur deine Selbstständigkeit betreffen. Als Miet-Ausgabe zählt nur die Miete deines Büros oder Ateliers, nicht deiner privaten Wohnung. Wichtig dabei ist auch, dass du jeden Kassenzettel, jede Quittung, jede Rechnung und jeden Kontoauszug aufhebst! Leg dir dafür eine Mappe an und hefte die ordentlich ein. Am Anfang mag das noch nicht so wichtig erscheinen, aber glaub mir, sobald du anfängst gut zu verdienen und die Steuererklärungen komplizierter werden, wirst du dir dafür danken, dass du alles so übersichtlich aufgehoben hast.
Am Ende vom Monat addierst du alle Ausgaben und Einnahmen zusammen. Dann rechnest du das Saldo aus: Du rechnest Einnahmen minus Ausgaben. Wenn das Saldo positiv ist, dann hast du Gewinn gemacht. Prima 😀 Wenn das Saldo negativ ist, hast du mehr ausgegeben und quasi Schulden gemacht. Das ist am Anfang der Selbstständigkeit noch ok, aber das sollte dir nicht zu häufig passieren.
Das Ganze wird natürlich noch komplizierter, wenn EÜR und Gehaltszahlungen dazu kommen, also für Einsteiger ist das eine gute Grundlage, mit der man beginnen kann. Du solltest dich aber auf jeden Fall zum Thema Buchführung für Selbstständige und Kleinunternehmer belesen.
( )_(✿)
(◉u◉ )o ⌒*:・゚✧
HasiAnn