„Hi Hasi, kannst du mal dein Storyboard zeigen und erklären, was da alles reingehört? Was gehört alles in ein Manga Storyboard?“

Das Cover

Auf das Cover kommen der Arbeitstitel, der Autor, der Herausgeber (der Verlag oder wenn man keinen hat schreibt man sich selbst da rein), die Band-Nummer, die Kapitelnummer und wieviel Seiten für das Storyboard verwendet wurden. (In meinem Fall sind das 6. Aber das stimmt nicht. Eigentlich sind es 12, weil ich die Blätter vorn und hinten bedruckt habe. Soll man eigentlich nicht machen, aber ich versuch halt immer Papier zu sparen)
Die Seiten

Normalerweise setzt man zwei, maximal vier Mangaseiten auf eine Storyboardseite, aber – wie gesagt – ich spare lieber Papier und mache daher immer acht Mangaseiten auf eine Storyboardseite.
Die Seiten ordne ich auch so an, wie die Mangaseiten im Buch zusehen sein werden. Ich fange also in der ersten Zeile rechts oben an und (weil ich in japanischer Leserichtung zeichne) kommt Seite zwei dann in das Feld links oben. Seite drei in das rechte Feld in Zeile 2, Seite vier in das linke Feld in Zeile 2 und so weiter. So sehe ich direkt, welche Seiten sich gegenüber liegen und wie ich die Panelaufteilung gestalte, sodass es hübsch aussieht, wenn man das Buch aufschlägt.
Die Felder

Ein Feld ist eine Mangaseite. Am rechten Rand schreibe ich die Nummer vom Akt (das ist die Platzierung im Plot), vom Kapitel, von der Seite im Mangabuch und vom Band. Darunter stehen noch die Nummer von „Einheit“ und „Einheitseite“. Es würde jetzt zu weit führen, zu erklären, was das ist. Kurz gesagt, die Einheit-Nummerierung hilft mir, mein Arbeitspensum unter Kontrolle zu halten.
In die Mitte kommt der Dialogtext und noch ein paar Anmerkungen. In meinem Fall drucke ich das komplette Manuskript als Text aus, zerschneide es und klebe dann die Textausschnitte ins Storyboard in das mittlere Feld. Das hört sich kompliziert an, aber für meine Arbeitsweise funktioniert es ganz gut.
Im linken Feld kommt dann die Panel- und Sprechblasenverteilung und eine grobe Skizze der Posen und Motive. Ihr könnt selbstverständlich aus meinem Gekritzel nicht schlau werden und jeder Redakteur würde mir das auch um die Ohren hauen, aber da niemand sonst an Fourth Instance mitarbeitet, dem ich meine Skizzen eindeutig erklären müsste, reicht es, wenn zumindest ich verstehe, was ich da gekritzelt habe.
Ich schreib auch immer wieder im Storyboard rum, wenn mir noch irgendwas einfällt, ich Texte oder Seitenaufteilungen ändern will. Das Storyboard ist für mich ein gutes Gerüst, sodass ich, wenn ich an der eigentlichen Mangaseite arbeite, nicht mehr überlegen muss, was ich jetzt zu tun habe.
( )_(✿)
(◉u◉ )o ⌒*:・゚✧
HasiAnn