Erster April 2013, meine erste große Veröffentlichung als Mangazeichner, das Indie-Mangaprojekt „Fourth Instance“ wird mit seiner ersten Seite auf fourth-instance.de veröffentlich, zeitgleich mit Animexx, Tumblr und Deviantart. Die Planung dazu hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert und obwohl ich vorher wirklich versucht habe, mich einschlägig mit allem zu befassen, was ging, konnte ich damals noch in keinster Weise absehen, was alles an Stolperstellen auf mich zurollen würde. Wenn man seit so vielen Jahren in der Mangaszene und speziell der Manga-Zeichnerszene rumhängt, denkt man schnell, man weiß schon, was man tut und alles wird schon irgendwie werden. Aber der Schritt in eine funktionierende Selbstständigkeit ist doch größer und schwerer als gedacht.

Die Angst vorm Scheitern

Es gab viele Momente, in denen ich den Gedanken hatte: „Ich hör auf, das war’s, ich komm so nicht weiter, ich schmeiß alles hin, ich geb auf, ich cancel das Fourth Instance Projekt, ich bin einfach zu schlecht und zu dumm für das alles, ich bin für den Beruf als selbstständiger Künstler nicht geeignet.“ Davon sind 3 Momente noch sehr präsent in meinem Kopf und die würde ich gern mit euch, meinen Lesern, teilen. Aber vielleicht ist auch der ein oder andere Zeichner unter euch, der ebenfalls versucht, sein Hobby zum Beruf zu machen und nach ein paar Tipps, Insiderinfos und Erfahrungen Ausschau hält.

1. Zu wenig Follower 

Es gab Zeiten zu den Anfängen von Social Media Webseiten wie Youtube, Facebook, Twitter und Co, als alle noch komplett aus dem Häuschen waren, wenn sie Followerzahlen im dreistelligen Bereich erreicht haben. Vierstelliger Bereich und allen sind die Köpfe explodiert, von höheren Followerzahlen ganz zu schweigen. Heute ist es gerade so noch erwähnenswert, wenn man mal die Millionenmarke auf Youtube geknackt hat oder auf Facebook den sechsstelligen Followerbereich erreicht. Das sind die großen Influencer. Alles andere gilt als kleine Kanäle und ist der Rede nicht wert. Wer nicht mindestens Followermillionär ist, kann sich nicht als erfolgreich bezeichnen. Noch dazu kann man sich nicht nur auf dem Followererfolg eines einzigen Kanals ausruhen, man braucht neben Youtube mindestens noch Instagram, Snapchat, Twitter, Facebook, Blablabla, Blublublu und Bliblibli. Und auf allen Kanälen bitte auch Followerzahlen mindestens im fünfstelligen Bereich. So dachte ich auch. Ich habe vom ersten Veröffentlichungstag an wöchentliche Statistiken über mein Wachstum auf meinen Social Media Kanälen aufgezeichnet und ich hatte nicht wenig Kanäle. Ich hatte meine eigene Webseite fourth-instance.de, Animexx, Facebook, Deviantart, Tumblr, Twitter, Google+, Mangaka.de, MyComics, LinkedIn, Xing und Youtube. Ich habe fleißig alle Kanäle nach einem strengen Redaktionsplan mit Content versorgt. Am Anfang lief alles noch recht vielversprechnd. Die Zahlen waren nicht berauschend, aber ich dachte mir, was nicht ist, kann noch werden. Dem war aber nicht so. Nach einem Jahr musste ich feststellen, dass die Zahlen, die Influencer erreichen, für mich unerreichbar sind mit dem Workload, den ich habe und der Niesche, in der ich mich bewege.

Das hat mich unfassbar frustriert. Keiner wollten den Manga lesen, keiner wollte kommentieren, keiner wollte liken, keiner wollte teilen. Einfach niemand. Ich wollte wirklich aufgeben, weil es sinnlos war. Ich würde nie auf Youtube die 100.000 erreichen oder auf Facebook die 10.000, von denen ich immer geträumt hatte. Niemanden interessierte, was ich tat, also konnte ich es eigentlich auch lassen.

Oder?

Irgendwann ist mir aufgefallen, dass das Bullshit ist. Es stimmte einfach nicht. Natürlich wollten Leute den Manga lesen, natürlich haben Leser kommentiert, geliket und geteilt. Selbstverständlich nicht in Größenordnungen wie ein Gronkh sie hat, aber da draußen waren Leute, die fanden meinen Manga toll und haben täglich kommentiert, jede einzelne Seite. Es gab stille Leser, die sich irgendwann mal ganz leise zu Wort gemeldet haben und ganz lieb sagten, dass sie den Manga schon von Anfang an lesen, sich aber nicht trauten, was dazu zu schreiben. Es kamen Fanarts von meinem Manga bei mir an, von meinen Figuren, von meiner Geschichte. Es kamen Fotos von Cosplayern dazu, Fanfictions, Bastelleien. Ich musste nur endlich über diese Influencer-Scheuklappen hinwegkommen, die Augen aufmachen und sehen, dass ich etwas viel besseres hatte als tausende von gesichtslosen Followern: Ich hatte echte, liebevolle, treue Fans.

Ich habe irgendwann gelernt, dass Qualität wichtiger ist als Quantität und so fing ich an, meine Kanäle auszumisten. Ich behielt nur noch die Kanäle, auf denen ich die meisten meiner Leser auch mit Namen kannte, die anderen Kanäle ließ ich fallen. Heute beliefere ich nur noch Twitter, Instagram, Animexx und fourth-instance.de regelmäßig. Deviantart benutze ich nur noch als Bilddatenbank, Youtube als Videodatenbank und Facebook zur Informationssuche. Damit wird der Amount an Content schon mal geringer, aber was noch viel wichtiger ist, ich bin jetzt noch näher an meinen Lesern. Ich folge jedem, der auch meinen Manga regelmäßig liest, ich lese seine Beiträge, like und kommentiere sie, ich antworte immer auf Kommis, die an meine Beiträge geschrieben werden, ich gebe Follow für Follow, laber mit Lesern im Stream oder im Chat, treffe mich mit ihnen auf Conventions. Was daraus entstanden ist, ist eine kleine, warme, liebevolle Fourth Instance Community. Wir sind vielleicht nicht eine Million, aber dafür kenne ich fast jeden meiner Leser mit Namen. Ihr seid für mich nicht gesichtslose Follower, ihr seid für mich treue, liebevolle Leser, eine wichtige Stütze und eine riesige Motivation, weiterzumachen. 

2. Workload, Workflow, Workbalance, Know How als Mangazeichner

Ich wollte so gut wie nur möglich auf mein Berufsleben als selbstständige Künstlerin vorbereitet sein, daher habe ich mich vor allem im Bereich Wirtschaftswissenschaften, Entrepreneurship und Unternehmensgründung schlau gemacht, mehrere Monate lang habe ich nichts anderes getan, als das zu lernen und mit einem Nebenjob hineinzuschnuppern. Das Blöde ist nur, die Theorie unterscheidet sich immer massiv von der Praxis. Ich dachte, ich hätte alles im Griff und alles wäre cool. Eine Stunde am Tag halte ich frei für Organisation und ansonsten zeichne ich nur. Aber schon im ersten Jahr merkte ich, dass alles niemals so werden wird, wie ich mir das gedacht habe.

Schon die erste Steuererklärung ließ mir graue Haare wachsen. Was denn nun, Geschäft, Gewerbe, Selbstständig, Freiberuflich, fester Sitz, fester Name, eintragen lassen, ummelden, anmelden, Gewinn, Umsatz, Verlust, Bilanz, Einnahmen, Ausgaben, Quittungen, Rechnungen, Nummerierungen, Zettelwirtschaft bis zum Horrizont. Mit der Versicherung ging’s weiter. Mit meinem Gehalt konnte ich unmöglich meine gesetzliche Krankenversicherung selbst stämmen. Zuschüsse, Sozialhilfe, Fördergelder, Anträge über Anträge. Und mit der Krankenversicherung war es nicht getan. Rentenversicherung, Sozialversicherung, Pflegeversicherung, Haftpflicht, Rechtsschutz, noch mehr Formulare. Berufsverband hier, Webseitenhosting da, Datenschutzerklärung dort. Noch dazu habe ich vorallem im ersten Jahr nicht genug verdient, um für meine Lebenshaltungskosten und Fixkosten aufzukommen. Ein Nebenjob musste her und der Zirkus ging von vorn los, Anmelden, Ummelden, darf ich überhaupt, wieviel darf ich verdienen, wann ist es Scheinselbstständigkeit, wieviel Arbeitszeit, wieviel Honorar, kalkulieren, bilanzieren, dokumentieren, noch mehr Zettelwirtschaft.

Die Ordneranzahl in meinem Aktenschrank wuchs innerhalb von einem Jahr so schnell, dass ich dachte, ich pack das niemals allein. Das ist einfach zu viel und noch dazu habe ich von allem so dermaßen wenig Ahnung. Was ist, wenn ich einen Fehler mache, wenn ich etwas falsch berechne, falsch abschätze, falsch angebe, falsch investiere? Dann verliere ich alles, sitze auf der Straße oder komme in den Knast. Am besten ich lass es lieber und such mir doch lieber eine Festanstellung, dann regelt sich schon alles von allein.

Oder?

Es gab im dritten Jahr einen Punkt, an dem ich mir dachte, „fuck it, ich investiere jetzt in einen Berater“ und das hat viel ausgemacht. Nicht nur, dass meine Steuerberaterin mir zumindest die eine Last der Steuererklärung abgenommen hat, es war auch ein erster und sehr wichtiger Schritt, zu verstehen, nicht alles allein machen zu können und auch zu wollen. Erstens das und zweitens, es gibt gewisse Dinge, die man früher oder später irgendwie lernt. Man weiß sie von anfang an nicht, aber mit der Zeit kommt die Erfahrung. Und ich habe auch gelernt, dass man auch mal Fehler machen kann. In meiner ersten Steuererklärung hatte ich meine private Haftpflichtversicherung als Unternehmensausgaben angegeben. Meine Steuerberaterin hat mir das dann erklärt und mir auch gezeigt, wie ich das anders mache, aber halt erst ein Jahr später. Das Finanzamt hat mir deswegen nicht den Kopf abgerissen oder die Polizei vor meine Haustür beordert. Es wurde vom Amt selbst geprüft und aus der Rückzahlung einfach rausgerechnet. Alles, was ich bekommen habe, war der Bescheid und damit war die Sache gegessen. Existenzgefährdend sind Fehler nicht, selbst wenn man sie gegenüber offiziellen Stellen wie Versicherungen oder Ämtern macht. Das musste ich aber auch erst lernen. Wenn ich heute Formblätter oder offizielle Briefe bekomme, lese ich sie wirklich sorgsam von oben nach unten. Ich lese jedes kleine Bisschen, selbst den gesamten Briefkopf und die Fußzeilen und schlage sofort nach, wenn ich mit einem Wort oder einem Satz nichts anfangen kann. Irgendwann kriegt man den Bürokraten-Slang auch drauf, man gewöhnt sich an das Beamtendeutsch. Heute lese ich einen Bescheid für die Einkommenssteuer von links nach quer und weiß sofort, nach welchen Kennzahlen ich Ausschau halten muss. Mir ist auch klar, dass das alles irgendwann komplizierter wird, je größer mein Projekt wird, aber letztendlich ist die Devise, ruhig bleiben, keine Panik kriegen, jeder Mensch macht Fehler.

3. Zweifel an sich selbst

Zu guter Letzt das, was immer noch schwierig für mich ist und womit wahrscheinlich jeder Zeichner hart zu kämpfen hat. Der Zweifel an sich selbst, vor allem dann, wenn man sich mit anderen Zeichnern vergleicht. Ich habe in der zweiten Klasse mit der Zeichnerei angefangen und gemessen an dem, was bisher an Zeit verstrichen ist und verglichen mit dem, was andere Künstler in diesem Zeitraum gelernt haben, sind meine Skills… ich nenn’s mal… begrenzt. Zumindest dachte ich das so. Andere Zeichner, die schon so lange zeichnen, wie ich, sind viel viel besser. Es gibt Zeichner, die stellen Memes online, auf denen zu sehen ist, dass sind in zwei Jahren so viel gelernt haben, wie ich in zehn. Zeichner haben zehn bis hundert mal so viel Reichweite wie ich, nehmen das tausendfache von dem ein, was ich monatlich verdiene, haben höhere Verkaufszahlen, höhere Auflagenzahlen, sehen besser aus, sind hübscher, erfolgreicher und können einfach alles viel besser als ich es jemals könnte.

Ohne Witz, ich hatte genau diese Gedanken und ja irgendwann wurden sie tatsächlich so lächerlich, dass ich sogar neidisch auf einen Zeichner wurde, weil der hübscher war als ich, was mal so überhaupt nichts mit dem Skill zum Zeichnen zu tun hat. Aber ich habe mich wirklich in jeder Hinsicht mit anderen Zeichnern verglichen, welche Reichweite die haben, wieviel sie verkaufen, wieviel sie einnehmen, auf wievielen Conventions sie sind, wieviel Stunden sie am Tag arbeiten, wieviel Preise sie gewonnen haben, für wieviel Verlage sie schon gearbeitet haben, wieviel dies, wieviel das. Ich hatte mehr als einmal den Gedanken, aufzuhören, weil ich mich für so außerordentlich schlecht hielt, für einen absoluten Anfänger in einem Meer aus Profis. Wie konnte ich so einer Konkurrenz stand halten? Ich würde von ihr verschlungen werden. Wer sollte sich schon für mich klumpigen Anfänger interessieren, wenn es da draußen so viele hochkarätige Zeichner gibt, die alles viel besser können?

Oder?

Nach einer sehr langen Verzweiflungsphase, habe ich den Spieß einmal umgedreht. Ich habe die Zeichner nicht mehr als meinen Nemesis angesehen, den ich umschiffen muss, oder als Konkurrenz, die ich fürchten muss, sondern als Kollegen. Ich habe auch angefangen, sie als solche zu bezeichnen. Das hat mir geholfen, mich mit ihnen auf Augenhöhe zu sehen und mit ihnen zu reden, wie mit jedem anderen Menschen. Jetzt stellt euch vor, was dabei rausgekommen ist.

Der Zeichner, mit so wahnsinnig hoher Reichweite hat, hat sie sich erkauft mit Werbung und programmierten Bots. Der Zeichner, den ich für so hübsch und perfekt hielt, verbringt täglich zwei Stunden im Bad um seine chronische Erwachsenenakne zu überschminken. Er geht deswegen regelmäßig zum Hautarzt und hatte schon extrem schlimme Depressionen deswegen. Nicht zu vergessen, dass er Geld für Medikamente rankarren muss. Der Zeichner mit dem Vergleichsmeme von 2016 und 2018, von dem ich dachte, er hat in zwei Jahren so viel Zeichenskill gelernt, wie ich in zehn Jahren, hat für das Bild von 2016 eigentlich eins von 2002 genommen und einfach 2016 drunter geschrieben. Der Zeichner, der so unfassbar gut zeichnen konnte schon in sehr jungen Jahren, hat sich mit Nebenjobs sein Studium an einer Kunstakademie selbst finanziert. Der Zeichner, der so wahnsinnig viel Erfolg hat und so unfassbar viel verkauft, zeichnet auch 14 bis 20 Stunden täglich, keine Pausen, keine Wochenenden, kein Urlaub. Niemals. Er hat von zwei Burn Outs berichtet.

Ich habe bei den Unterhaltungen mit Zeichnern, Grafikern, Illustratoren, Bloggern, Textern, eben Kollegen, gelernt, dass Erfolg immer nur die 10% der Eisbergspitze sind, die über das Wasser hinausragen und man sie daher sehen kann. 90% sind unfassbar viel harte Arbeit und Opfer. Egal, für wie erfolgreich du jemanden hälst, du weißt nie, welches Opfer dahinter steht, weil du es einfach nicht sehen kannst. Du siehst nur den Erfolg. Ein super erfolgreicher Gronkh hat auch als Webentwickler für den Mittelstand angefangen und an der Armutsgrenze gelebt, bis er nach vielen vielen Jahren rein aus Zufall und Ehrgeiz mal Erfolg hatte. Und selbst jetzt leidet er täglich unter diesem Erfolg, hat chronischen Schlafmangel, einen kaputten Biorhythmus und andauernde Selbstzweifel.

Dieses ständige Vergleichen mit anderen macht nur krank und unglücklich. Jeder hat sein eigenes Leben, seine eigenen Erfahrungen und seine eigene Auffassung von dem, was ihn glücklich macht.

Mich macht es glücklich, dass ich eine treue Leserschaft habe, die regelmäßig liest, Kommis schreibt, die Mangas kauft und Geld spendet. Mich macht es glücklich, dass ich die erste Staffel von Fourth Instance abschließen konnte und nunmehr der erste Band der zweiten Staffel in meinem Onlineshop ist. Mich macht es glücklich, individuelle kleine Merch-Presente zu machen, zu signieren und zu verschicken, immer wieder etwas Abwechslung reinzubringen. Mich macht es glücklich, wenn ich täglich am Manga arbeiten kann, sodass die Updates pünktlich jede Woche erscheinen. Mich macht es glücklich, meinen Spendern auf Patreon mit Early Access und exklusiven Mangaseiten eine zusätzliche Freude zu bereiten.

Es ist ein langer Lernprozess, durch den man geht, wenn man sich als Zeichner selbstständig macht, aber ich bin der festen Überzeugung, das ist es das wert.

 


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9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Finde deinen Eintrag wirklich sehr schön! Vor allem Punkt drei hat mich brennend interessiert, da das auch das ist, mit dem ich am meisten – und vor allem zur Zeit – zu kämpfen habe da mein Freundeskreis einfach so viel besser ist und ich mich nur fehlt am platz fühle. Allerdings klingt es bei dir fast so, als wären die großartigen Künstler alle gar nicht so großartig weil der eine hat die Angabe gefaked, der andere sich Likes erkauft und die dritte setzt ne make-up Fassade auf. irgendwie klingt das nach „die sind gar nicht so großartig weil das alles unfaire mittel sind“ XD (keine Ahnung ob das deine Intension war).
    Dennoch! Wirklich ein sehr schöner Beitrag und zeigt, dass eben jeder seine zweifel hat auch wenn er diese nicht nach außen trägt 🙂

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    • Kann ich dir nachfühlen. Punkt drei ist auch leider der einzige Punkt, mit dem ich immer noch kämpfe und den ich nie so richtig verarbeiten kann. Hoffentlich kommt das irgendwann noch óvo Aber ich glaube, Selbstzweifel wird man als Künstler immer haben.
      Die Beispiele waren vielleicht etwas unglücklich gewählt. Es ging mir weniger darum zu zeigen, dass alles „Fake“ ist, sondern dass jeder Erfolg auf anderem Weg kommt. Deswegen hab ich bei dem einen ja auch geschrieben, dass er sich nicht nur super toll schminkt, sondern eine schlimme Hautkrankheit hat, die ihn viel Geld und viele Nerven kostet. Hätte er diese Hautkrankheit nicht, würde er sich wahrscheinlich auch gar nicht so super mega toll schminken und in der Öffentlichkeit eher natürlich aussehen. Aber dann würde er auch nicht so auffallen und auf sich aufmerksam machen. Als Betrachter sieht man dann nur die 10% erfolg, also dass dieser Zeichner halt super toll aussieht und sich super toll schminken kann und dann wird man schnell verleitet zu denken, der kann das ganz einfach so und es fällt ihm total leicht. Aber man sieht nicht die 90% Opfer, die dahinter stehen, dass er eine schlimme Krankheit hat, die ihn quasi dazu zwingt, sich so zu schminken, um selbstbewusst in die Öffentlichkeit zu gehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und für niemanden ist es leicht. Aber wenn man sich mit anderen vergleicht sieht man nur die 10% erfolg und versucht die mich sich selbst zu vergleichen. Man muss aber auch die 90% Opfer mit sich vergleichen, dann würde die Welt schon ganz anders aussehen. Es ist aber nicht möglich, diese 90% Opfer zu erkennen. Ein teufelskreis. Das wollte ich eigentlich damit aussagen.

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  • Okay, Hasi,
    den dritten Punkt, schmeiß ihn bitte weg. Auch wenn das jetzt doof klingt, aber was ist eine der Hauptaussagen in deinem Manga? Du bist toll, so wie du bist, mit deinen Stärken und deinen Schwächen. Und genau das gilt hier auch.
    Ja, vielleicht hast du nicht so viel reichweite, aber du hast unglaublich tolle Leser und eine großartige (wenn auch kleine ;-)) Community, bei der mir immer das Herz aufgeht, wenn ich Kommentare, egal auf welcher Platform lese.
    Und nicht hübsch? Es ist egal wie du aussiehst, es kommt auf die Innerne Werte an, außerdem ist das IMMER eine Frage des Blickwinkels. Wie ging der Spruch nochmal? Just because you don´t look like somebody who you think is attractive, doesn´t mean you aren´t attractive. Flowers are pretty, but so are christmaslights, and the look nothing alike.
    Ganz ehrlich, ich bewundere deine Ehrlichkeit. Das du uns die Dinge so sagst, wie sie sind.
    Ich bewundere, das du das alles fast alleine stemmst und es soweit gebracht hast, trotz deiner Selbstzweifel.
    Und ganz wichtig ist, das du Menschen mit dem was du machst bewegst.
    Mit zum Beispiel hat dein Projekt sehr geholfen mich so zu akzeptieren, wie ich bin, noch vor deinem Manga hätte ich nicht mal im Traum daran gedacht, das ich toll bin, sowie ich bin.
    Also Danke Hasi <3
    Ganz liebe Grüße
    San-Jul <3

    Antworten
  • KampfKekschen
    14. Juni 2018 8:30

    Ich finde deinen Artikel super interessant. Und dabei ist es für mich ganz nebensächlich, ob man als Mangaka arbeitet oder nicht, wenn ich nur daran denke wieviel ich selbst schon an mir selbst verzweifelt bin.

    Dein Artikel nimmt uns Lesern (und hoffentlich auch dir) diese miesen Selbstzweifel. Dein Manga ist wunderbar. Ich bin einer von diesen stillen Lesern, ab und zu ein Kommentar, ansonsten reine Bewunderung seit 2013. Ich liebe Fourth Instance sehr. Über die letzten 5 Jahre sind seine Charaktere mir sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich, jeden Tag (!), auf neue Seiten auf Animexx oder hier.

    Das man an der Steuererklärung verzweifelt verstehe ich sehr gut xD Arbeite nämlich in der Branche und ich verstehe auch diese anfänglichen

    Antworten
  • KampfKekschen
    14. Juni 2018 8:32

    … Schwierigkeit.

    Och nö, jetzt bin ich zu früh auf den Absendeknopf gekommen. ^^“

    Worauf ich hinaus will – Ich finde dich, Miau und eure Mangas einfach der Hammer, wundervoll, liebevoll und ich hoffe sehr, dass ich noch lange so weiter machen werdet.

    Liebe Grüße,
    KampfKekschen

    Antworten
    • Awww dankeschön <3 das ist lieb <3 Ich freu mich über solche KOmmis.

      Und ja, am handy schreiben ist doof XD Autocorrect hat aus Misu Miau gemacht lol

      Antworten
  • KampfKekschen
    14. Juni 2018 8:34

    Schreibfehler: M I S U !!!!

    PS: Am Handy zu schreiben ist doof -.-

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  • Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. 🙂
    Ich stehe momentan da, wo du am Anfang warst und habe so riesige Angst vor den nächsten Schritten das ich die letzten Wochen wie gelähmt war (zudem ich momentan eine Sehnenscheidenentzündung habe und mir die Ungewissheit wann das endlich ausheilt ist noch schwerer auf die Seele drückt ^^“) . Doch dein Blog nimmt mir ein wenig meiner Unruhe und bringt mich zurück auf den Boden. Vielen Dank dafür!!
    Gerade die Sache mit der Leserzahl und der amtlichen Anmeldung macht mir auch ziemlichen Kummer, obwohl ich mich natürlich schon schlau gemacht habe. x.x
    Genau wie du damals hab ich mega Angst mit dem allem total überfordert zu sein, doch zu sehen das du es auch schaffen konntest und es in deinen Worten zu lesen, macht mir wirklich Mut. Vielen, vielen Dank fürs teilen! 🙂

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    • Hey 😀 Schmerzensbruder XD Ich hab auch ne Sehnenscheidenentzündung. Bei mir hilft Wärmflasche ziemlich gut. Zwei mal am Tag für zwei Stunden Wärmflasche drauf und der Schmerz wird deutlich weniger.

      Gerne 🙂 Ich tu was ich kann, um Zeichnerkollegen und solchen, die es werden wollen, unter die Arme zu greifen und meine ERfahrungen zu teilen. Ich finde das ist wichtig gerade bei uns. Sich gegenseitig zu helfen ist so viel besser und wertvoller, als alles nur für sich zu behalten und zu versuchen, die Konkurrenz auszustechen. Daher blogge ich über alles, was ich als Zeichner erfahre und wie man die Dinge packt. <3

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