„Hi Hasi, wie finde ich den Mut, mich etwas zu trauen, das ich vorher noch nie gemacht habe?“

Als Künstler, Selbstständiger oder irgendwas in der Richtung, ist man häufig gezwungen, seine Grenzen zu überschreiten und muss viele Dinge tun, die man vorher noch nie getan hat. Ich kenne aber viele Kollegen, die sich gar nicht erst trauen, diese Dinge anzugehen. Wenn ich sie dann frage, warum, sagen sie, weil sie Angst haben. Und auf die Frage, warum sie denn Angst hätten, können sie aber nur mit dem Schultern zucken.

Angst davor, etwas tun zu müssen, was man zuvor noch nie getan hat, hat den Ursprung in zwei verschiedenen Ängsten.

1. Die Angst vor dem Unbekannten. Die ist immer ziemlich hardcore. Unser Menschenhirn ist so gebaut, dass es alles, was es nicht kennt, erstmal ablehnt und sich davon fern hält. Evolutionär ist das ja auch sinnvoll. Zwei Urmenschleins haben noch nie zuvor einen Säbelzahntieger gesehen. Das eine Urmenschlein hat Gene, die ihm sagen „Hab Angst vor dem Unbekannten und renn weg“. Das andere Urmenschlein hat Gene, die ihm sagen „Uhh wie faszinierend. Geh mal näher ran und sag hallo.“ Welches der beiden Urmenschlein wird wohl überleben und seine Gene weitergeben?

2. Die Angst vor Fehlern und vorm Scheitern. Das ist eine angelernte Angst, die vor allem durch Eltern und Lehrer impliziert wird. Sobald man etwas falsch macht, wird man bestraft. Sobald man mit etwas scheitert, wird man geächtet. Sobald man etwas richtig macht, wird man ignoriert. Eltern bringen uns bei, dass wenn wir Fehler machen, wir mit Liebesentzug bestraft werden. Das ist für ein Kind absolut dramatisch, denn Liebes- und Aufmerksamkeitsentzug der Haupternährer kann (biologisch und evolutionär gesehen) zum Tod führen, zumindest interpretiert das Menschenhirn es so. Und Lehrer bringen uns bei, dass jeder unserer Fehler dazu führen kann, dass wir uns unsere Zukunft für immer versauen. Das heißt, unser Menschenhirn lernt schon von klein auf, dass Fehler ganz doll schlecht sind und man sie auf keinen Fall machen darf.

Kombiniert man jetzt diese zwei Ängste, bekommt man die Angst davor, etwas zu machen, was man zuvor noch nie gemacht hat. Man kennt es nicht. Man weiß nicht, was einen erwartet. Und man weiß, dass man auf jeden Fall am Anfang sehr viele Fehler machen wird. Ergo: man tut es nicht.

Wie findet man jetzt den Mut dazu, diese Ängste zu überwinden. Tja, es tut mir leid, das zu sagen, aber beispielsweise Spinnenangst überwindet man, indem man sich Spinnen nähert. Der Mechanismus, der dahinter steht, ist, dass das Menschenhirn etwas neues lernt. Wenn man sich Spinnen nähern kann – selbst wenn man noch Angst davor hat – lernt das Menschenhirn „Oh… wir können uns ja Spinnen nähern, ohne dass wir sterben. Hm, das heißt, Spinnen sind ja gar nicht hyperbrutalkrassscheißn gefährlich. Ok. cool.“

Ebenso funktioniert das auch mit der Angst vor neuen Aufgaben. Wenn man sich immer wieder neuen Dingen und neuen Herausforderungen stellt, merkt das Menschenhirn irgendwann, dass Fehler, Scheitern oder das Unbekannte, gar nicht so schlimm sind. Aber wie auch bei der Spinnenangst muss man es immer wieder und wieder in kleinen Schritten machen. Man besiegt diese Angst nicht von jetzt auf gleich. Es wird aber mit der Zeit leichter.

Das ist natürlich leichter gesagt als getan und ich wünschte, ich könnte euch eine bessere Antwort geben, eine Zauberformel oder einen Trick17 nennen. Aber die effektivste Methode ist: Einfach machen.

( )_(✿)
(◉u◉ )o ⌒*:・゚✧
HasiAnn

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