Ist Nichtstun Faulheit?
Was passiert mit Dir, wenn Du eine Stunde lang nichts tust?
Würdest du dich langweilen? Würdest du auf deinem Handy rumtippen? Würdest du Musik hören? Würdest du einschlafen? Würdest du dich sogar davor fürchten, eine Stunde lang nichts zu tun?
Mich würde das mal interessieren. Wer Bock hat kann einfach mal mitmachen.
Hier meine Aufgabe zum Nichtstun:
- Nehmt euch eine Stoppuhr und stellt auf 60 Minuten. Versucht wirklich eine Stoppuhr oder Eieruhr zu nehmen, nicht die Stoppuhr an eurem Handy. Wenn ihr keine andere Stoppuhr als die am Handy habt, versucht alle Benachrichtigungstöne ausz
ustellen oder das Handy in Flugzeugmodus zu schalten. Wichtig ist, ihr dürft in den 60 Minuten nicht unterbrochen oder gestört werden. - Sagt auch euren Eltern, Mitbewohnern oder wer auch immer mit euch zusammen wohnt, bescheid, dass ihr eine Stunde nicht gestört werden wollt. Klebt von mir aus einen Zettel an die Tür. Wenn ihr euch ein Zimmer mit jemandem teilt, versucht eine Stunde zu finden, in der ihr in diesem Zimmer allein seid. Wenn das nicht geht, versucht Alternativen zu finden, wie ein abgegrenzter Raum in einer Bibliothek oder eurer Schule/Uni/Arbeit. Letzte Möglichkeit: ihr geht für eine Stunde ins Badezimmer (aber sagt bitte allen vorher in der Wohnung, dass sie jetzt ’ne Stunde nicht ins Bad gehen können.).
- Macht alle elektrischen Geräte aus. PC, Konsole, TV, Handy, Radio, MP3-Player etc. Ausgenommen sind natürlich Lampen.
- Startet die 60 Minuten und tut wirklich nichts, bis diese 60 Minuten um sind.
- Erlaubt sind aufstehen, hinsetzen, hinlegen, im Zimmer rumlaufen, aus dem Fenster sehen, singen, reden, etc.
- Nicht erlaubt sind jede Aktivität für die man irgendwelche Dinge braucht, wie ein Handy, Papier, Stifte, Bücher, Pinsel, Make Up, Stoffe, Schere, Bastelkram allgemein, Spielzeug, etc. Ihr dürft nichts in die Hand nehmen.
- Es ist nicht erlaubt, mit anderen Personen reden. Ihr müsst allein im Zimmer sein.
- Erlaubt ist aber, mit sich selbst zu reden.
- Erlaubt sind auch körperliche Aktivitäten, solange man dafür keine Gegenstände braucht wie bspw. ein Springseil oder Stühle/Tische/Schränke zum Abstützen.
- Auch nicht erlaubt ist schlafen. Wenn ihr dazu neigt, leicht einzuschlafen, auch wenn ihr nicht müde seid, legt euch besser nicht hin, sondern setzt euch irgendwo hin, am besten ans offene Fenster.
- Beobachtet euch. Was passiert mit euch? Was fühlt ihr? Was denkt ihr? Was tut ihr? Und beobachtet wirklich genau.
Wenn die 60 Minuten vorbei sind, beantwortet sofort (und ich meine sofort, nicht erst was anderes tun, sondern sofort) folgende Fragen:
Bitte erst lesen, wenn ihr die 60 Minuten Nichtstun gemacht habt, um unvoreingenommen zu bleiben.
Viel Spaß beim Mitmachen und schreibt mir gern in die Kommis eure Erfahrungen.
Warum das alles? Ist Nichtstun Faulheit?
Bitte erst lesen, wenn ihr die Aufgabe gemacht habt, um unvoreingenommen zu bleiben.
Schreibt mir gern in die Kommis, welche Erfahrungen ihr in dieser Stunde Nichtstun gemacht habt. Und schreibt mir auch, ob ihr diese Stunde gern wiederholen würdet, wenn ihr könntet.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Hasi, ich mache das regelmäßig immer mal wieder, in dem ich wirklich entweder aus dem Fenster gucke (gerade wenn es regnet), mal meditiere, Atemübungen mache oder auch meditiere bzw. Gymnastik betreibe. Interessant wird es dabei allerdings, weil es ja doch Beschäftigungen sind.
Eine Stunde wirklich nur aus dem Fenster starren kann etwas sehr Beklemmendes für mich haben oder haben etwas sehr entspannendes. Je nach Verfassung. Wenn ich eh schon wenig bis gar nichts getan habe, dann ist das Nichtstun eine Qual. Wenn der Tag anstrengend ist, ist es echt schön, mal „nix zu machen“. Ich singe dann gerne oder zitiere alte Theatertexte, die mir einfallen. Ich mal wir Szenerien aus oder sitze länger als nötig auf dem Klo und gehe wichtige Termine durch bzw. überlege mir Dinge zu Geschichten. Alles machbar.
Warum ich das immer mal wieder mache? Weil ich keinen Bock auf das ständige Leisten habe und es auch nicht kann. Weil ich diese Ruhe brauche und damit auch entspannter bin. Weil mir die Schnelligkeit auf den Keks geht und die ständige Erreichbarkeit.
Liebe Grüße
Liebe Aya,
geht mir auch so 🙂 Die Schnelllebigkeit ist manchmal echt sehr mühsam. Ich war ja selbst mal komplett darin gefangen, hab von früh bis in die Nacht bearbeitet und auch am Wochenende keine Pause gemacht. Mittlerweile nehme ich mir immer die Wochenenden frei und ich hab auch momente, in denen ich wirklich gar nix tu, sondern nur auf dem sofa hock und Tee trinke. Aber du hast recht, wenn man den ganzen Tag nur rumgehangen hat, dann wird nichtstun irgendwann auch nervig. DAs schöne daran ist ja, wenn man eine bestimmte Zeit lang nichts getan hat, wächst die Motivation, wie was zu tun. 😀