Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen 5 Pen and Paper Spielleiter Artikel. Und nachdem ich… ähm… oft… darum gebeten wurde, kommt jetzt Teil 2: 5 Pen and Paper Spieler. Wie auch beim vorherigen Artikel: Etwaige Gemeinsamkeiten mit realen Spielern sind Rainer Zufall. Das alles ist nur lustig gemeint. Ich will damit niemandem auf den Schlipps treten. Ich bin riesiger PnP Fan. Liebe für die Welt <3
Die ehrgeizige Power
„Looten und Level, ihr Spacken!“
Sie ist nicht aufzuhalten. Sie beißt die Zähne zusammen und zieht es durch. Ein Feind? Der wird umgehaun? Ein Freund? Der wird auch umgehaun, wir brauchen die XP. Keine Hitpoints mehr zum kämpfen? Dann wird auf dem Bauch weitergekämpft. Ein Dungeon? Der wird gelootet? Eine Kiste? Die wird gelootet. Eine Leiche? Die wird gelootet. Ein Bettler, der am Straßenrand sitzt? Der wird gelootet. Die ehrgeizige Power hat einen geschärften Blick für Loot und XP. Darauf zielt sie ab und nur das macht sie glücklich.
Der nervige Dauerdisput
„Aber kann man nicht noch…?“
Er ist eine Kreativbombe vor dem Herren. Er hört und hört und hört und hört einfach nicht auf zu diskutieren. Alles kann man verbessern, verändern, verbiegen oder so drehen, dass selbst aus einem kritischen Fehlschlag immer noch irgendwas positives dabei rausspringt. Der nervige Dauerdisput wird am grünen Tisch eine Gottheit, er beherrscht Tiere nur mit seinem Charme, er beschwört in einem Wild-West-Szenario eine Alienarmee herauf. Und wehe, der Würfel steht mal auf Kippe, dann lallt er einen mindestens fünf-minütigen Monolog, warum er den Punkt jetzt doch noch kriegen sollte.
Die unsichtbare Stille
„Warum bist du schon auf Level 9?“
Sie ist da, aber irgendwie auch nicht. Sie sitzt mit am Tisch, guckt, denkt, würfelt, aber sagt kaum etwas. Manchmal könnte man meinen, sie wäre gar nicht da. Die Aktionen, die sie macht sind so still und geheimnisvoll, dass man sie manchmal gar nicht merken würde, würde der Spielleiter nicht danach fragen. Die Stille tut es einfach – leise, unbemerkt – und levelt allen davon. Wenn es darum geht, Punkt zu verteilen, hat sie derart viele, dass sie zwei Level überspringen kann und drei neue Quests und vier neue Skills auf einmal hat. Und niemand weiß, wie sie das schafft.
Der gottgleiche Ahnungslose
„Natürlich kann ich das. Was fragst du?“
Er will versuchen, einen Übermenschen zu erschaffen und skillt auf einfach alles. Auf jeden Skill, den es gibt, hat er Punkte verteilt und posaunt dann heraus, dass er einfach alles kann. Allerdings übersieht er gern die Tatsache, dass das Balancing eines Pen and Paper dafür sorgt, dass man auf nur einen oder zwei Skills gezielt punktet, um seinen Charakter brauchbar zu machen. Der Ahnungslose hat auf alle Skills ein paar Pünktchen verteilt und macht sich selbst komplett nutzlos. Dann zieht er ins Abenteuer und versaut Wurf nach Wurf nach Wurf nach Wurf, behauptet von sich selbst aber der beste der besten zu sein.
Der bedauernswerte Pechvogel
„Der wievielte kritische Fehlschlag war das jetzt?“
Über ihn kann man nur wenig Worte verlieren. Er verkackt jeden Wurf, aber nicht, weil er falsch geskillt hat, sondern weil die Würfel einfach nicht so wollen, wie er. Vielleicht mag es daran liegen, dass er der alten Dame nicht über die Straße geholfen hat oder sein Mittagessen nicht aufgegessen hat, aber kritische Fehlschläge stehen bei ihm an der Tagesordnung. 18 oder weniger? Er würfelt eine 20. 85% oder weniger? Er würfelt eine 100. 3 oder mehr? Er würfelt die Doppel-Eins zum zehnten Mal in Folge. Zumindest sichert ihm das jede Menge Erfahrungspunkte, schnelles Leveln und die mitleidige Sympathie seines Squads.
Wie ist das mit euch? Gehört ihr zu einem dieser fünf? Oder spielt ihr gänzlich anders? Hab ich wichtige Spielerarten vergessen? Könnt ihr mir gern in die Kommentare schreiben.
()_()
(oo )N
HasiAnn
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